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Das schwedische Schulsystem - Hier lernt man Eigenverantwortung

Das schwedische Schulsystem - Hier lernt man Eigenverantwortung

Das schwedische Schulsystem ähnelt dem finnischen Schulsystem in einigen Aspekten. Nachdem die Kinder einen Kindergarten und einige auch die einjährige Vorschule besucht haben, beginnt die Schulpflicht. Nun besuchen sie die neunjährige Grundschule, die sogenannte "grundskola", welche den Gesamtschulen in Deutschland ähnelt. Außerdem gibt es in Schweden Sonderschulen, Behindertenschulen und internationale Privatschulen.

Die Grundlage des schwedischen Schulsystems ist die Individualisierung der Schüler. Bereits ab der fünften und sechsten Klasse lernen die Schüler Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.
Es handelt sich auch hier um ein ganztägiges Schulsystem, wobei die Schüler ihren Schultag um acht Uhr morgens beginnen und nachmittags um 15 Uhr beenden. In der Schulkantine erhalten sie ein warmes Mittagessen. Der Unterricht, soziale Leistungen, Schultransporte, warmes Schulessen und Lernmaterialien sind hier kostenlos.

Die Benotung der Schüler findet erst ab dem sechsten Schuljahr statt. Das Notensystem in Schweden sieht keine klassischen Noten vor, sondern vergibt lediglich die Bewertungen „väl godkänd“ (VG; gut bestanden), „godkänd“ (G; bestanden) und „underkänd“ (U; nicht bestanden). Ein Zeugnis gibt es am Ende eines jeden Halbjahres. 

Die Lehrinhalte sind in ganz Schweden größtenteils identisch, jedoch kann jede Schule selbst entscheiden, wie der Schulalltag strukturiert wird. Gemeinsam mit dem Lehrer erarbeiten die Schüler einen Wochenplan. Dabei wird festgelegt, wann die Schüler selbstständig arbeiten, wann sie in Gruppen und wann sie mit dem Lehrer gemeinsam lernen. Es gibt einen internationalen Lehrplan, der Inhalte und Lernziele formuliert.

Zwischen Lehrern und Schülern wird ein freundlicher Umgang gepflegt. Die Lehrer werden häufig geduzt und mit Vornamen angesprochen.
Der Lehrerberuf erfordert für das Unterrichten der ersten bis sechsten Klassen eine 3 ½-jährige Ausbildung, für das Unterrichten der älteren Kinder von der vierten bis neunten Klasse eine 4 ½- jährige Ausbildung.

Während der neunjährigen Schulpflicht bleiben 20-30 Schüler immer zusammen. Dies soll die Jugendlichen dazu befähigen, stabile und lange andauernde Beziehungen zu bilden. Die Schüler sollen lernen, einander zu helfen, Stärken zu entdecken und Schwächen gemeinsam abzubauen.

Nach neun Jahren beenden die Schüler ihre Schulpflicht an der "grundskola" im Alter von ca. 16 Jahren. Nun können die Schüler entscheiden, ob sie die Schule beenden oder das weiterführende Gymnasium für drei weitere Jahre besuchen. Die Schüler erhalten am Ende des neunten Schuljahres ein Abschlusszeugnis, welches für die Bewerbung am Gymnasium wichtig ist.
Berufsschulen, wie man sie in Deutschland kennt, gibt es in Schweden nicht. Grund dafür ist, dass das Gymnasium genau diese berufsbildenden Aspekte abdeckt. Ca. 90% aller schwedischen Schülerinnen und Schüler besuchen nach der neunjährigen Schulpflicht das Gymnasium, da es sonst kaum Ausbildungsplätze gibt.
Die 18 verschiedenen Ausbildungsprogramme der Gymnasien in Schweden bereiten die Schüler auf das Arbeitsleben oder die Universität vor. Dafür benötigen sie unterschiedliche Qualifikationen:

Qualifikation für ein Ausbildungsprogramm: Bestehen der Fächer Schwedisch oder Schwedisch als Zweitsprache, zusätzlich Englisch, Mathematik und fünf weitere

Qualifikation für ein Universitäts-Vorbereitungsprogramm: Bestehen der Fächer Schwedisch oder Schwedisch als Zweitsprache, Englisch, Mathematik und neun weitere

Etwa 40% aller Schülerinnen und Schüler, die das Gymnasium besucht haben, beginnen innerhalb von drei Jahren mit einem Hochschulstudium, welches ähnlich aufgebaut ist wie in Deutschland.


Eine weitere Besonderheit in Schweden sind die zahlreichen freien Schulen, die sogenannten "Fristående skolor" oder kurz auch "Friskolor". Diese sind nicht in öffentlicher Hand, sondern haben einen anderen Träger, wie z.B. die Kirche oder solche, die sich einer bestimmten Pädagogik verpflichtet haben. Diese freien Schulen gibt es sowohl als Grundschulen, als auch als Gymnasien und stehen allen Schülern offen. Hier fällt in der Regel auch kein erhöhtes Schulgeld an. 


Diese Zusammenfassung des schwedischen Schulsystems zeigt, dass es einige Unterschiede zum deutschen Schulsystem gibt. Genau wie das finnische, wird das schwedische Schulsystem hoch angesehen und bietet im Vergleich zum deutschen Schulsystem einige Vorteile.

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