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Schulsystem in Afrika - Eine ganz andere Welt

Schulsystem in Afrika - Eine ganz andere Welt

Das Schulsystem in Afrika unterscheidet sich in einigen Aspekten zum deutschen Schulsystem. Die Schulbildung beginnt allerdings auch hier bereits in den Kindergärten und Vorschulen, wo den Kindern Wissen auf einfachem Niveau vermittelt wird.

Afrika ist ein großer Kontinent mit insgesamt 54 Staaten, welche auch untereinander viele Unterschiede aufweisen. Das am weitesten verbreitete Schulsystem ist jedoch vom Aufbau gar nicht so weit vom deutschen Schulsystem entfernt.

 

Aufbau des afrikanischen Schulsystems

In Afrika gibt es keine Schulpflicht. Die Kinder beginnen ihre Schullaufbahn mit der sechjährigen Grundschule, der Primary School. Daraufhin besuchen sie die Junior Secondary School (weiterführende Schule) für zwei bis drei Jahre, welche sie nach der neunten Klasse mit der sogenannten Basic Education Certificate Examination abschließen.
Um sich dann auf die Universität vorzubereiten, können die Schüler die Senior Secondary School oder auch Senior High School besuchen. Entscheiden sich die Schüler dann für ein höheres Bildungswesen, besuchen sie meist eine Universität oder Fachhochschule.

Es gibt private und staatliche Schulen in Afrika. Die privaten Schulen können sich dort nur wohlhabende Eltern leisten und es herrschen oft sehr hohe qualitative Unterschiede.
Der Unterricht in einer staatlichen Dorfschule beginnt in den meisten Fällen zwischen 8 Uhr und 8:30 Uhr. Da es im südlichen Afrika allerdings oft nur eine Schule für mehrere Dörfer gibt, sind die Schüler bei Schulbeginn meist schon seit mindestens zwei Stunden auf den Beinen - denn der Schulweg hier ist lang. Eine Entfernung von 10 Kilometern ist da keine Seltenheit. Dies ist einer der vielen Gründe, weshalb einige Kinder die Schule gar nicht erst besuchen.

Der Schultag beginnt mit einem Gebet oder einem Lied. Mittags gibt es ein Schulessen, woraufhin die Schüler spielen oder Sport machen dürfen. Nachmittags geht es häufig weiter mit dem Üben von erlerntem Stoff.

     

 

Lehrinhalte und Unterrichtsgestaltung

Die Lehrinhalte in Afrika sind gar nicht so anders als bei uns in Deutschland. Auch hier lernen die Kinder Lesen und Schreiben, Mathe, Religion, Kunst, Musik, Sport, Geographie und Sprachen. Es gibt einige Schulen, die zusätzlich praktische Dinge (z.B. das Nähen) lehren oder Theater spielen anbieten.
In vielen afrikanischen Ländern wird nicht in der Muttersprache unterrichtet. Das liegt an der kulturell bedingten Sprachvielfalt des Kontinents. Hier wird dann häufig in Englisch oder Französisch unterrichtet, was für viele Kinder eine große Hürde darstellt. Häufig brechen sie die Schule deshalb in den ersten Jahren ab.

In den afrikanischen Schulen geht es oft sehr streng zu. An vielen Schulen ist eine Schuluniform Pflicht, auf Fragen wird im Chor geantwortet und es gibt kein spielerisches Lernen. In der Regel wird der Unterrischt frontal gehalten und manche Erziehungsmaßnahmen sind veraltet. In manchen Ländern kommen sogar noch Ohrfeigen oder der Rohrstock zum Einsatz.  Das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern ist hier alles andere als warm.
Dennoch gehen viele Kinder in Afrika gerne in die Schule, weil die Hoffnung groß ist, am Ende einen guten Beruf erlernen oder sogar auf eine Universität gehen zu können.

 

Kosten als größte Hürde für afrikanische Kinder

Die meisten staatlichen Schulen in Afrika verlangen kein Schulgeld. Jedoch müssen die Eltern hier für Materialien, Bücher und Schuluniform aufkommen. Daran scheitert es bereits häufig, denn die meisten Familien können diese Kosten nicht aufbringen.
In einigen afrikanischen Ländern wird allerdings auch Schulgeld verlangt. Hier kostet der Schulbesuch zwischen 5 und 15 Euro im Jahr, was für die meisten afrikanischen Familien eine sehr hohe Summe ist. Sie verdienen kaum mehr als 100 Euro im Jahr. Hat eine Familie mehrere Kinder, kann meist nur eines der Kinder die Schule besuchen. Dann lernen die jüngeren Geschwister von den älteren das Rechnen, Lesen und Schreiben.

 

Weitere Schulformen in Afrika

Neben den Dorfschulen gibt es in Afrika weitere Schulformen für Kinder in besonderen Situationen.

Koranschulen
Im islamisch geprägten nördlichen Afrika gibt es sogenannte Koranschulen. Diese Schulen dürfen nur Jungs besuchen. Viele Familien schicken ihre Söhne in die Koranschulen, da dort kein Schulgeld verlangt wird. "Bezahlt" wird die Schule damit, dass die Kinder in den Pausen arbeiten und betteln. Den Großteil ihrer Einnahmen müssen sie an ihre Lehrer abgeben. Der Schultag beginnt hier bereits vor Sonnenaufgang mit dem Aufsagen von Suren und endet weit nach Sonnenuntergang. Auch hier lernen die Kinder das Lesen, Schreiben und Rechnen. Zusätzlich haben sie sogenannte Koranstunden.

Schulen der Nomadenvölker
In Afrika sind Nomadenvölker weit verbreitet. Die Kinder sind hier die meiste Zeit mit ihren Klans und Familien auf Reisen, weshalb sie nur zeitweise eine Schule besuchen können. An erster Stelle steht hier die Versorgung der Tiere.
Das männliche Familienoberhaupt entscheidet über den Lagerplatz und es ist nie sicher, ob sich dieser in der Nähe einer Schule befindet. Wenn dem so ist, dürfen meist nur die Jungs die Schule besuchen. Der Schulbesuch dauert dabei nicht länger als fünf Monate, da die Familie dann weiterzieht. Ob es den Kindern in der Zeit möglich ist, das Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen, ist fragwürdig.

Schulen der Naturvölker
In vielen afrikanischen Ländern gibt es Naturvölker, die sogenannten "Buschmenschen". Diese Völker unterrichten ihre Kinder selbst. Dabei steht das Wissen über die Natur im Vordergrund, welches über tausende von Generationen weitergegeben wird. Hier läuft es ganz anders ab als in den "normalen" Schulen. Die Kinder lernen nicht das Lesen und Schreiben, sondern das Überleben in der Wildnis.

    

Herausforderungen im afrikanischen Schulsystem

Es gibt zahlreiche Gründe, warum vielen Kindern in Afrika der Schulbesuch verwehrt wird. Dass die finanzielle Situation dabei eine große Rolle spielt, haben wir bereits geklärt. Viele Familien können die Kosten für Materialien, Schuluniform und Bücher nicht aufbringen. Oft müssen die Kinder sogar zum Lebensunterhalt beitragen und können deshalbt nicht zur Schule gehen. Noch viel schlimmer betroffen sind Waisen.

Ein weiterer Grund ist die ungleiche Rollenverteilung der Geschlechter in den afrikanischen Ländern. Mädchen müssen sich häufig um die jüngeren Geschwister kümmern und im Haushalt helfen, weshalb sie die Schule nicht besuchen können. In vielen Fällen werden sie auch sehr früh verheiratet. Daher ist die Analphabetismus-Rate in Afrika bei Mädchen deutlich höher als bei Jungs. Außerdem wird ihnen dadurch die Möglilchkeit verwehrt, irgendwann ein anderes Leben führen zu können als ihre Mütter und Väter.

Der Mangel an Schulen und Lehrkräften in Afrika sorgt ebenfalls dafür, dass vielen Kindern eine gute Bildung verwehrt bleibt. Besonders in den ländlichen Regionen des Kontinents mangelt es an Schulen und der teils unzumutbare, weite Schulweg hält die Kinder davon ab, die Schule überhaupt zu besuchen. Außerdem haben die meisten Schulen keinen Strom und häufig muss der Unterricht sogar im Freien stattfinden. Diese teils unzumutbaren Arbeitsbedingungen machen den Lehrerberuf sehr unattraktiv, weshalb es auch häufig an Lehrkräften mangelt.

 

Vergleich mit dem deutschen Schulsystem

Mit diesem Überblick über das afrikanische Schulsystem können wir einige Unterschiede zu unserem deutschen Schulsystem erkennen.

In Deutschland wird allen Kindern - unabhängig von ihrer finanziellen Situation, ihrem Geschlecht oder ihrer Religion - der Schulbesuch ermöglicht. Außerdem sind die Bedingungen und Erziehungsmaßnahmen hier wesentlich angenehmer.
Auch in der Unterrichtsgestaltung zeigen sich einige Dinge, die deutlich anders sind als in Afrika. Der Unterricht wird häufig kreativer gestaltet und den Lehrern ist es möglich, auch spielerisches Lernen anzubieten. Viele Lehrer in Deutschland nutzen bereits Lernspiele wie z.B. unser Spiel mit Sinnen, mit welchem die Worterarbeitung leichter gemacht wird. Dabei werden die Wörter, die erlernt werden sollen, mit allen Sinnen verinnerlicht. Das Spiel mit Sinnen fördert die Worterarbeitung durch das Lesen, Schreiben, Sprechen, Reimen, Hören, Lautieren, der Bewegung und Darstellung der Wörter. Das Spiel finden Sie hier in unserem Shop: https://www.xn--piepmatzundgrnschnabel-4lc.com/collections/legasthenie-und-lernspiele/products/worterarbeitung-ganzheitliches-lernen-spiel-mit-sinnen-basisspiel

Solche Spiele und allgemein das spielerische Lernen hat leider noch keinen Platz im afrikanischen Schulalltag gefunden. Es wird bereits viel getan, um die Bildungssituation in Afrika zu verbessern, allerdings ist es nach wie vor ein Thema, welches viel Aufmerksamkeit benötigt. Jedes Kind sollte eine Chance auf gute Bildung haben, um voller Hoffnung in eine glückliche Zukunft blicken zu können.

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